Welt-Passwort-Tag: Smarte Strategien für starke Passwörter
Am 1. Mai ist Welt-Passwort-Tag – ein Aktionstag, der uns daran erinnert, wie wichtig sichere Passwörter im digitalen Alltag sind. Cyberangriffe, Datenlecks oder gehackte Accounts zeigen regelmäßig, dass viele Menschen noch immer auf unsichere Methoden setzen. Dabei braucht es keine komplizierten Zeichenketten, um sich gut zu schützen – die richtige Strategie reicht aus.
Heute geben wir Dir moderne Passwort-Methoden mit an die Hand, wie Du Dir ein starkes und sicheres Passwort leicht merken kannst und warum Länge vor Komplexität geht. Außerdem klären wir, wie oft Du Passwörter überhaupt ändern musst – Spoiler: wahrscheinlich seltener als gedacht.
1. Die Satzmethode – Deine persönliche Passphrase
Wie funktioniert’s?
Du nimmst einen ganzen Satz, den Du Dir gut merken kannst – etwa ein Zitat, ein Songtext oder eine persönliche Erinnerung – und nutzt ihn direkt als Passwort oder in abgewandelter Form.
Beispiel:
„Ich trinke morgens immer zwei Kaffee, sonst läuft nix.“ → IchTrinkeMorgensImmerZweiKaffeeSonstLäuftNix
Warum das funktioniert:
Das Prinzip wurde übrigens auch durch den Comic xkcd 936 bekannt: Eine Passphrase mit vier gewöhnlichen Wörtern wie “correct horse battery staple” ist für Dich leicht zu merken – aber für Angreifer extrem schwer zu knacken.
Das BSI empfiehlt ebenfalls lange Phrasen mit mindestens 12 Zeichen, statt komplizierter Sonderzeichenfolgen.
2. Die „Wortschachtel“-Technik – eigene Logik, starke Wirkung
Wie funktioniert’s?
Du nimmst mehrere Wörter, die in Deinem Kopf eine Verbindung haben – aber für Außenstehende völlig beliebig wirken.
Beispiel:
„SonneGitarreLimoTreppe2024“. Kombiniere das mit einer persönlichen Logik (z. B. Dinge aus Deinem Wohnzimmer) – so merkst Du Dir das Passwort einfach, während es für andere kaum nachvollziehbar ist.
Warum das funktioniert:
Solche „Wortschachtel“-Passwörter sind stark, weil sie lang sind, aber keine typischen Wörterbuchangriffe funktionieren – genau das macht sie so sicher.
Muss ich mein Passwort regelmäßig ändern?
Früher galt: alle 90 Tage ein neues Passwort. Doch diese Regel ist veraltet. Das BSI und auch internationale Sicherheitsexperten wie Forbes Tech Council sagen inzwischen klar: Passwörter müssen nur dann geändert werden, wenn ein konkreter Verdacht auf Missbrauch vorliegt.
Ständiges Ändern führt oft zu schwächeren Passwörtern – weil man sich dann eher einfache, wiederkehrende Muster überlegt („Winter2024!“, „Frühling2025!“ usw.). Viel wichtiger ist es, ein starkes Passwort von Anfang an zu nutzen – und bei Datenlecks zu reagieren.
Warum lang besser ist als komplex
Viele Systeme fordern noch immer Passwörter mit Sonderzeichen, Zahlen und Großbuchstaben. Doch das macht sie nicht automatisch sicherer – im Gegenteil. Komplizierte Passwörter wie „G%6kT1!“* sind schwer zu merken und landen schnell auf Post-its oder in unsicheren Dokumenten.
Das BSI empfiehlt daher:
- Mindestens 12 Zeichen (je länger, desto besser)
- Lieber einfache, aber lange Wortkombinationen
- Keine persönlichen Daten (Geburtsdatum, Name des Haustiers etc.)
- Kein „123456“, „Passwort“ oder „qwertz“ – diese gehören zu den Top 10 der meist gehackten Passwörter weltweit
Der Welt-Passwort-Tag als Chance für Dein digitales Sicherheits-Update
Der Welt-Passwort-Tag ist mehr als nur ein Reminder – er ist Deine Einladung, Deine Passwortstrategie einmal gründlich zu überdenken. Nutze starke, lange Passphrasen oder kreative Techniken, ändere Deine Passwörter nur bei Bedarf und speichere sie am besten in einem Passwort-Manager.
Bonus-Tipp: Aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierung überall, wo es möglich ist – so ist selbst ein geknacktes Passwort kein Türöffner mehr.